Review Colt National Match von
KWC
Autor: Tonix
Alle Bilder mit dem Handy gemacht: Version 2
Vorbild:
Die Colt National Match ist eine auf Basis der berühmten 1911 hergestellte
Wettkampfwaffe. Die Pistole wird handgefertigt und mit qualitativ Hochwertigen
Teilen bestückt.
Gesamtlänge: 219 mm, Gesamthöhe: 137 mm, Gesamtbreite: 31,5 mm, Gewicht: (mit
leerem Magazin): 1,075 kg Lauflänge: 127 mm Kaliber:.45 ACP (11,43 x 23
mm)
Mögliche Magazinfüllungen: 7+1 Patronen, Effektive Reichweite: 50 m, Maximale
Schussweite: 1700 m, Mündungsgeschwindigkeit Projektil (V0): 300 m/s,
Mündungsenergie (E0): 550 Joule
mehr :
http://www.sightm1911.com/lib/history/nm.htm
Hersteller: KWC
Importeur:GSG
Gewicht: ca. 854 gr.
Länge: ca. 22,2 cm
Typ: GAS BlowBack
HopUp: fix !
Material: ABS und einige Metallteile
Markings: fast originale Markings
Magazin: ca. 12 Schuss
Reichweite: ca. 40m, effektiv rund 20m
Max. Energie: ca. 0,9J
Gekauft bei: Egun für ca. 30 Euro (Neu etwa 149,- Euro)
Lieferumfang
Geliefert wurde mir eine National Match in OVP. Dabei lag außerdem eine
unzureichende Anleitung, die auch für Federdruckpistolen funktioniert, drei
Papierzielscheiben, eine Erklärung des HopUP und Werbung von GSG. Der Zustand
war schon gebraucht aber dafür habe ich aber noch zwei Magazine dazu bekommen.
Bitte nicht den Fehler machen, die Kratzer auch für ein neues Modell zum Maßstab
zu nehmen.
Handhabung:
Die GasBlowBack sollte man schon mit GreenGas befüllen. Das relativ kleine
Metallmagazin muss man
zum befüllen mit Gas nicht entfernen. Ein schütteln der Gasflache wird
empfohlen. Die Gasflache dann auf das Ventil im Griffboden aufsetzen, mit dem
Kopf der Flasche nach unten, ca. 10-15 Sekunden befüllen. Eine Füllung reich gut
für 2-3 Magazinladungen. Zum befüllen mit BB muss man es aber doch herausnehmen.
Das geht über einen Kopf auf der linken Seite des Griffes. Das Magazin wieder
hineinstecken und Schußbereit machen. Die 1911 verfügt über ein funktionierende
Handballensicherung die durch das große Beavertail gut zu bedienen ist. Diese
Handballensicherung muss gedrückt werden bevor sich ein Schuss lösen kann. Und
da dies beim umfassen des Griffes automatisch geschieht, ist die Pistole auch
sofort entsichert, dachte sich der Konstrukteur. Allerdings muss man vor dem
ersten Schuss immer noch den Schlitten spannen um eine BB zu laden und den Hahn
zu spannen. Erst dann ist die Softair wirklich schussbereit. Um den schnellen
Zugriff, wie bei der echten Waffe zu ermöglichen, verfügt die KWC über eine
beidseitige Abzugssicherung mit verlängerter Daumenauflage. Dadurch ist es
möglich die Waffe im vorgespannten Zustand zu tragen und trotzdem zu sichern.
Gespannt und gesichert nennt man diese von alten Hasen bevorzugte Trageweise.
Auf der linken Seite befindet sich der Schlittenfanghebel. Dieser scheint ein zu
stark beanspruchtes Teil zu sein, den der Pin der den den geleerten Ladestand
des Magazin markiert, war bei diesem Modell abgebrochen. Ich habe stattdessen
ein kleine Schraube eingeschraubt, um die Funktion wieder herzustellen. Jetzt
bleibt auch bei meinem Modell der Schlitten hinten stehen, sobald die letzte BB
verschossen wurde.
Verarbeitung:
Die Verarbeitung. Ja sie ist irgendwie noch gut. Aber ein Gussgrat am Abzug
scheint bei diesem Modell Standard zu sein. Das ABS aber, mit seiner grauen
Färbung, wirkt etwas befremdlich. Man fragt sich dauernd, kann das wirklich
Metall sein, um dann misstrauisch festzustellen, nein, nur Plastik. Trotzdem ist
die Pistole sehr schwer. Die Echte ist ungeladen nur 200 gr. schwerer. Besonders
Auffällig sind die schlampig wirkenden Markings. Nicht nur das sie kaum zu sehen
sind, sind sie auch ungleichmäßig tief aufgebracht. Hebel, Abzug, Magazinführung
(Magwell) und Handballensicherung sind aus Metall, Darum hat man beim Greifen
durchaus das Gefühl eine "Waffe" aus Metall anzufassen. Die Griffschalen sind aus weichem Plastik
und machen keinen schlechten Eindruckt. Der Hülsenauswurf ist offen und gibt
einen Blick auf das Innenleben frei. (Sehr ihr meine Schraube am Schlittenfan?)
Der Abzug hat viel seitliches Spiel, Das führt leider dazu, das der Abzug immer
hackeliger wird. Auch ist die Handballensicherung dadurch betroffen, da die
Ausrichtung der Feder zur Abzugseinheit nicht immer optimal ist. Zusammen mit
einer zu schwachen Feder führt das dann zu Fehlfunktionen, sprich: der Abzug
klemmt. Nachdem auch die Feder ersetzt wurde, funktionierte der Abzug wieder.
Mein Misstrauen in die Konstruktion bzw. der Passgenauigkeit der Internals,
blieb aber erhalten. Das Magazin verklemmt sich leider leicht beim einführen,
weil die Führung absolut unzureichend ist. Dadurch erhöht sich die Abnutzung von
Magazin und den innen angeschlagenen Teilen. Da die Handballensicherung davon
betroffen ist, ist das ein schwerere Fehler.
Markings:
Wie schon unter dem Punkt Verarbeitung angesprochen, sind die Markierungen zwar
vorhanden, aber schlampig aufgebracht. Auf der linken Seite der Schriftzug
National Match, Colt und Automatic Caliber. Hinten am Schlitten fehlt auch nicht
das springende Fohlen. Eine fiktive Seriennummer auf dem Rahmen
vervollständigt die Markings auf der rechten Seite.
Links auf dem Schlitten befinden sich nur die Herstellermarkings und die vorgeschriebenen Importeurmarkings mit dem F. Auf dem Rahmen das Logo von KWC und Made in Taiwan und auf dem Schlitten darüber, etwas unsauber eingestanzt, G.S.G. Kal. 6mm BBmit dem F und sogar noch ein Versprechen, nämlich ENERGY 1.0J MAX. Das Versprechen wird eingelöst ;)
Schusstest:
Die Schussstärke
habe ich zwischen 0,86 und 0,91 gechront. Das ist in Ordnung. Der Abzug ist kurz
aber unpräzise. Das Visier ist gut zu erkennen und in der Höhe verstellbar. Das finden des
Druckpunktes ist eine Quälerei. Den gibt es meiner Ansicht nach nicht. Die
Treffer, wohl bedingt durch den unsauberen Abzug, ergaben eine Streuung von rund
2 cm von der Mitte. Reichweitentest lasse ich mal weg. 1. Weil ich kein Lust
habe zu messen und 2. Die soll sowieso keinem Sniper Konkurrenz machen.
Fazit:
Der starke Gebrauch hat seine Spuren hinterlassen. Leider nicht nur
oberflächlich, sondern auch was die Betriebssicherheit betrifft. Während man
ersteres tolerieren kann und sollte, ist das letztere doch relevant. Für den
Dauereinsatz kann ich die Pistole darum nicht empfehlen. Die National Match
erreicht auch nicht die Genauigkeit ihres Vorbildes und ist längst nicht so
präzise gefertigt. Weil auch das Oberflächenfinish nicht einer Matchwaffe
entspricht, empfehle ich sie auch ungern einem Sammler, denn dafür scheint mir
der Neupreis zu hoch. Man sollte sich nach besseren Alternativen umschauen.
Pro:
passgenaue Verarbeitung,
Verstellbares Visier.
gute Markings
sieht gut aus!
recht Schussstark
Kein BlowBack (für Präzisionsschützen)
Kontra:
Delle im Schlitten
Kein BlowBack (für Sammler)
Das empfindliche Magazin
fehlende Funktionen der Bedienelemente
Hülsenauswurf
Technik:
Soweit zerlegt.
Die Zentrale: Sieht mitgenommen aus.
Die ausgeleierte Feder der Handballensicherung. Ein Quell steten Ärgers.
Fehler werden korrigiert, wenn mich jemand darauf aufmerksam macht
anderes Review!
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