Review Beretta PM 12S von Umarex

Autor: Tonix (Version 1)
 


 

Vorbild:

1961 wurde die Beretta P12 von der Polizei und dem Militär Italiens eingeführt. Nicht nur die robuste Konstruktion der Beretta PM12 war der Grund, warum diese leichte und sehr handliche MP von vielen anderen Staaten eingeführt und zum Klassiker wurde. Bei der Schussabgabe und während des anschließenden Ladezyklus, verlagert sich der Schwerpunkt der Waffe nur wenig. Damit bleibt die Maschinenpistole bei längeren Feuerstößen kontrollierbar und bietet eine hohe Trefferdichte und Zielgenauigkeit

Das untere Gehäuseteil, samt Pistolengriffen und Magazinschacht, besteht aus einem Stück dicken Prägestahls. Die Oberfläche der Metallteile ist Phosphatiert und mit einer Epoxidharzschicht versiegelt. 1980 wurde die unserem Modell entsprechende Beretta PM12S eingeführt. Die vorher getrennten Bedienhebel, für Sicherung und Feuermodus, wurde nun in einem Wahlschalter vereint. Die manchmal kritisierte Griffsicherung des Vorgängers wurde beibehalten.

Nicht nur im arabischen Raum, auch in Afrika und Südamerika wurde diese MP ein Verkaufserfolg für Beretta. Folgende Länder nutzen die MP von Beretta: Bahrain, Iran, Libyen, Saudi Arabia, Brasilien, Venezuela, Gabun, Guatemala, Guyana, Frankreich, Indonesien, Italien, Malta, Nigeria, und als Besonderheit auch die Irish Republican Army und die Viet-Kong.

Nach 50 Jahren Produktion wird das Modell immer noch gefertigt, darunter auch in Lizenz von Taurus M972 in Brasilien und in Indonesien als Pindad.

 



Achtung! Der Schlitz des Spannhebels wurde hier nachträglich von mir mit Silberfolie beklebt. Normal ist er schwarz.

Die Softair

  Hersteller:  Umarex
Importeur: Umarex
Gewicht: ca.626 g  
Länge
: 445 mm
Typ: Federdruck mit Pumpgriff 
HopUp:  nicht feststellbar !
Material: ABS 
Markings:  vorhanden
Magazin: ca. 22 + ca.285 Schuss Highcap  
Reichweite: ca. 20m, effektiv rund 10 m
Max. Energie: ~ 0,4 Joule
Preis: inzwischen für rund 30 Euro zu haben


 

Lieferumfang

Geliefert wird Beretta PM12S mit einem High-Cap Magazin mit ca. 285. Mehr als ein Putzstock, ein paar BB und eine Anleitung, wird nicht mitgeliefert.



Verarbeitung:

Der Body und die Schulterstütze sind aus recht gutem ABS. Auch die Farbe ist nicht schlecht. Das Gewicht ist mit 626 zwar um rund 2,5 kg leichter als das Vorbild, aber für ein Plastikmodell fühlt es sich noch gut an. Die Verarbeitung ist meiner Meinung nach gut. Störend sind nur deutliche Unterschiede zum Vorbild. 



Durch den Pumpgriff verzichtet der Hersteller auf eine gute Modellierung des eigentlichen Spanngriffs. Dieser ist nur aufgesteckt und der eigentlich Schlitz ist mehr schlecht als Recht nachgebildet. Ich denke, vor allem für den ursprünglich angebotenen Preis, hätte man beide Funktionen verwirklichen können.



Auch der Hülsenauswurf ist nicht offen sondern sehr einfach, ohne den Hülsenauswerfer anzudeuten, als Vertiefung dargestellt. Hier hat es sich der Hersteller zu einfach gemacht.



Der Feuerwahlhebel verfügt nur über die Position Sicher und Feuer. Das passt natürlich zu dem Federdruckmodell, aber nicht zu dem Titel Authentica Replica, mit dem Umarex auf der Verpackung wirbt.


 

Auf der linken Seite findet man viele, zu viele Verschraubungen und Löcher, die schreien, billiges Plastikmodell.

 

Insgesamt ist das Modell etwas zu lang geraten. Im Internet ist für die PM12 mit einer Länge von 418 mm angegeben, im Gegensatz zu den 435mm, die unser Plastikmodell vorzuweisen hat. Die rund 2 cm sind wohl wegen dem Pumpgriff nötig geworden.



Achtung! Der Hülsenauswurf wurde hier nachträglich von mir mit Silberfolie beklebt. Normal ist er schwarz.


Handhabung:

Das Magazin ist ein HighCap Magazin, das im vorderen Bereich etwa 22 BB feuerbereit hält. Die Griffsicherung ist zwar beweglich, hat aber keinen Einfluss auf die Funktion. Der Sicherungshebel funktioniert dagegen zuverlässig und sperrt den Abzug. Das Magazinreservoir sollte man, wie in der Anleitung beschrieben, auffüllen und dann daraus den vorderen Teil auffüllen. Zum entfernen des Magazins, muss man den Magazinlösehebel nach vorne drücken. Das Magazin fällt dann heraus. Gut. Es lässt sich fest und passgenau wieder einsetzen.




Durch zurückziehen des Vordergriffs wird die Softair gespannt. Durch drücken des Abzugs kann man dann die geladen BB abfeuern. Die PM12 soll einen Schnellfeuermodus haben, der es erlaubt bei gedrückten Abzug nur mit dem Vordergriff zu feuern, indem der Schuß schon ausgelöst wird wenn der Vordergriff am Anschlag ist. Das klappt bei meinem Modell nicht und der Schuß löst sich meist nicht. Der Pumpgriff ist etwas wacklig und weckt nicht gerade das Vertrauen in seine Haltbarkeit.

repetiert!

Leider fehlt auch die Schulterstütze, die dieses Modell deutlich aufwerten würde. Stattdessen findet man am hinteren Ende eine Gurtöse, wohl aber mehr zur optischen Aufwertung, statt zur praktischen Verwendung. Das Visier ist, wie ich finde, grob nachgebildet und weder seitlich, noch in der Höhe verstellbar.


Markings:

Nicht nur auf den ersten Blick machen die Markings einen guten Eindruck. Sie sind ein positiver Lichtblick an der Softair. Im Grunde der Einzige.

Die Markierungen für Sicher und Feuer S F . Leider sieht man auch immer wieder die billig wirkenden Kreuzschrauben. 



Auf der rechten Seite eine schöne und sehr deutliche Prägung. Sie lautet. PM BERETTA MOD.12S-CAL9m/m PARABELLUM gefolgt von einer Seriennummer K06290-37.



Auch auf der linken Seite findet man umfangreiche Markings, die eigentlich einen guten Eindruck machen. CAL.6mmBB - ENERGY<0,5J für die Softair, und BERETTA TRADEMARKS LICENSED BY BERETTA - ITALY für das Original, sowie MADE FOR UMAREX-GERMANY, wieder für die Softair. Eine gestichelte Nummer, Seriennummer?, fällt etwas aus dem Rahmen, aber nicht negativ auf. 11H01101


 

 

Schusstest:



Aufgrund der Handhabung besteht eigentlich nicht der Anspruch besonderer Zielgenauigkeit. Auf 10 Meter kann man ein Mannziel, aus der Hüfte gezielt, gut treffen. Mehr sollte man nicht erwarten. Für größere Entfernungen reicht weder die Schußstärke, noch die Eigenpräzision der Softair aus. Der Abzug ist sehr schwergängig und ich war mir anfangs nie sicher, ob ich nicht vergessen hatte zu entsichern. Ein genaues zielen ist dadurch möglich aber eigentlich sinnlos, da man beim drücken das Abzugs doch wieder verwackelt..


Fazit: 

Der einzige Grund die Beretta PM12S von Umarex zu kaufen, ist der, dass das Modell des italienischen Herstellers nicht in einer Sammlung fehlen sollte. Die Beretta PM12S ist ein schlechter Kompromiss zwischen Spielbarkeit, die mit dem Pumpgriff erreicht werden sollte, und dem Versuch dem Vorbild möglichst Nahe zu kommen. Wenn man die Details betrachtet, ist beides gescheitert. Die Spielbarkeit leidet unter dem unpraktischen Magazin und dem harten Abzug. Auch hat man das Gefühl, dass der Mechanismus einer längeren Belastung nicht standhält und der Griff sich lockert und etwas zerbricht. Der fehlende Klappschaft, die fehlenden und falschen Funktionsteile, aber auch die nur angedeuteten Öffnungen, machen aus dem Versuch eine Replica anzubieten, lediglich ein Kinderspielzeug mit oberflächlicher Ähnlichkeit. Allein die lizenzierten Markings sind positiv hervorzuheben aber mit den Mängeln des Modells eigentlich eher eine Irreführung als der ernsthafte Versuch einer Nachahmung. 

 Pro:

Markings:
Verarbeitung
 

 Kontra:

Pumpgriff (passt nicht zu Replica)
Verschraubungen links
Kein Hülsenauswurf
kein richtiger Spannhebel



 Fehler werden korrigiert, wenn mich jemand darauf aufmerksam macht

 

Die Anleitung