Review M16A3 von Jing Gong
oder Golden Eagle Model 6610
Autor: Tonix (Version
1)
alle Bilder mit dem Handy gemacht!
Vorbild:
Das Sturmgewehr M16 wurde ab 1962 in den USA
eingeführt und sollte das M14 ablösen. Das M16 verwendete als erste die neue
5,56 x 45 mm Patrone, die die Ausbildung erleichtern, und auch die
Zielgenauigkeit des Durchschnittsoldaten verbessern sollte.
Das M16 ist ein Gasdrucklader, bei dem das abgezapfte
Gas direkt auf den Verschluss geleitet wird. Dies bedeut weniger Teile und
weniger Gewicht. Das System, das ein nahezu ruckfreies Schießen erlaubt,
ist aber auch die größte Schwäche des Gewehrs. Denn das abgezapfte Gas verschmutzt
gleichzeitig das Verschlusssystem und führte so relativ oft zum Klemmen des
Verschlusses. Manche behaupten auch, das die Verschmutzung eher durch den Missbrauch
des Laufes als Haschpfeife hervorgerufen wurde.
Das M16 ist zudem sehr ergonomisch konstruiert. Der Lauf, Verschluss und
Schulterstütze bilden eine Linie. Dadurch wird der Rückstoßes direkt in die
Schulter des Schützen übertragen und die Waffe wird darum beim Schuss nur wenig
aus dem Ziel gerissen. Der Tragegriff und das geringe Gewicht, auch eine Folge
des Aluminium Rahmen, erlauben ein
bequemes einhändiges tragen. Ab der Version M16a1 hatte das M16 serienmäßig einen
verchromten Lauf und Patronenkammer. Ein Knopf (Forward Assist) erlaubte es dem
Soldaten, im Fall einer Hemmung, den Verschluss nach vorne zu drücken und weiter
zu schießen. Damit war zumindest der größte Nachteil des Gasdrucksystem
behebbar, nämlich das Gewehr bei jeder Hemmung zum reinigen auseinander nehmen zu müssen.
In der Praxis war die M16 bei den Soldaten sehr beliebt, weil durch den
schwachen Rückstoss viele Soldaten das M16 gerne als „persönliches
Maschinengewehr“ benutzten. Das führte aber zu einem sehr hohen
Munitionsverbrauch.
Die Version A3 wurde 1994 eingeführt. Der auffälligste Unterschied besteht in
dem abnehmbaren Griff, der auf eine Picatinny
Schiene montiert werden kann. Dies erlmöglicht die einfache und schnelle Montage
unterschiedlicher Zielhilfen. Auch hat man das im Griff integrierte Visier
ergonomischer gestaltet. Die 3. Version des M16 hatte wieder Autofeuer, den man
vorher durch einen Burstmodus ersetzt hatte. Das 30 Schuss Magazin war
schon Standard für die M16A3.
Hersteller: Jing Gong
Importeur: GSG
Gewicht: ca.3242g (mit Akku)
Länge: ca. 1000 mm
Typ: AEG
HopUp: HopUp !
Material: ABS und Metallteile
Markings: fast keine vorhanden
Magazin: ca. 39 Schuss
Reichweite: ca. 40m, effektiv rund 20-25 m
Max. Energie: ca. 0,5 Joule
Gekauft bei: K&Z / normal ca.134,90 Euro (ich hab sie natürlich
wieder irgendwo billiger bekommen)
Lieferumfang
Die Softair wird in ohne viel Zubehör
ausgeliefert. Dabei ist ein
8.4V Akku mit 1500mAh und passendem Ladegerät.
Selbstverständlich das Magazin und ein Tütchen BB. Natürlich auch eine
Anleitung, die üblichen Warnhinweise und Werbung. Die Verpackung selber bewerte
ich nicht. Als Besonderheit erwähne ich, dass ich eine Verpackung mit dem
Aufdruck von Golden Eagle bekommen habe, auf der Rechnung aber Jing Gong 6610
vermerkt wurde. Normalerweise haben die Modelle von Golden Eagle aber eine
Marking von diesem Hersteller, das bei meinem Modell aber fehlt..
Handhabung:
Der erste visuelle Eindruck ist zögerlich. Groß und
irgendwie breit liegt sie da. Massiger und martialischer als der Vorgänger A2
oder die schnittige A1. Wenn man sie dann aus der Verpackung nimmt, muss man
mehr Kraft aufwenden als geplant. Mit über 3 kg fühlt sich die Softair schon
sehr realistisch an. Das die Jing Gong kein Vollmetall Model ist, ist fast nicht
zu glauben.
Die M16A3 von JingGong wird mit einer Metall Gearbox geliefert. Der beiliegende
Akku hat genügend Power um die Gearbox zuverlässig anzutreiben. Vor dem ersten
benutzen erstmal sicherstellen das der Akku geladen ist. Dann wird der Akku
durch ein Klappe in den geräumigen Schaft eingesetzt. Das Magazin wird,
üblicherweise ein 300er HighCap, bei meiner ein 40er MilSim aus Metall, mit dem
bekannten Knopf auf der rechten Seite entnommen. Mit einem Speedloader schnell
geladen, wird das Magazin wieder eingesetzt. Der Feuerwahlhebel auf der linken
Seite wird auf SEMI oder AUTO gestellt und schon kann man loslegen, denn eine
weitere Sicherung gibt es nicht. Der Sound bei Autofeuer hört sich edel an.
Nicht sehr laut aber man meint die Power eines S-Klasse Mercedes spüren zu
können. Zuverlässig reagiert die Gearbox auf jede Anweisung des Abzuges. Kurze
Feuerstöße, genauso wie lange Feuerstöße. Auch in Semi funktioniert sie gut,
Zwei Bolzen halten den Upper und Lower Receiver zusammen. Weil das Material nur
flexibles Plastik ist, kann man sie aber auch über den vorderen Bolzen als
Gelenk, aufschwenken. Zum ganz auseinander nehmen muss man allerdings eine lange
Schraube im Schaft lösen, die in der Gearbox festgeschraubt ist. Damit wird die
Gearbox gleichzeitig zu einem wichtigen tragenden Element.
Der Abzug ist vorbildgerecht durch einen abklappbaren Bügel geschützt. Der
Soldat lernt diesen mit der Spitze einer Patrone zu entriegeln. Ich habe das
(nicht) mit einer BB versucht. Das klappt leider nicht. Das M16 hat auch ein
verstellbares HopUp. Hinter der Auswurfklappe versteckt, kann man das HopUp
bequem an einem Rädchen einstellen. Die Klappe bleibt geöffnet, aber will man
sie schließen, so kann man dies einfach mit der Hand erledigen.
Hier sieht man den Forward Assist Assembly, der bei der Softair zwar beweglich
ist, aber da kein Verschluss zum nach vorne drücken vorhanden ist, keine
wirkliche Funktion hat. Man müßte hierzu wohl auch ein verschmutzen simulieren.
Neee, lieber nicht! Ein Jam-Release wäre hier aber zweckmäßig, habe ich
aber noch nicht gebraucht. Der Spannhebel darüber ist aus Metall und öffnet beim
betätigen die Hülsenauswurfklappe. Die Kratzer/Abschabungen bitte ich nicht zu
beachten. :D Die Feuerwahlanzeige auf der rechten Seite ist nur ein "Fake"
und zeigt immer auf SEMI.
Abschlusskappe ist komplett aus Metall und trägt so deutlich zum Gesamtgewicht
bei. Wie schon erwähnt, wird der Akku in den Schaft eingesetzt. Verbunden mit
einem Tamiya Stecker, lässt sich der Akku leicht verstauen. Das Kabel ist
vielleicht etwas zu lang und man muss etwas fummeln um die Klappe wieder
schließen zu können, aber es geht doch ohne Probleme.
Verarbeitung:
Auch wenn man es meinen könnte, die Softair ist
nicht aus Metall. Trotzdem tragen neben der Metallgearbox und dem Akku auch
einigen Teile aus Metall zum Gesamtgewicht und zum stabilen Eindruck bei, den
die Softair macht. So sind der Lauf, Abzug, Abzugguard, Rail, Magazin, Visier,
Schaftende und alle Bolzen aus Metall. Die Verarbeitung ist meiner Meinung nach
außergewöhnlich gut. Ich fand keine Grate oder Bearbeitungsspuren, die mich
gestört hätten.
Man kann die Softair überall anfassen ohne damit ein Knarren oder
ächzen des Materials auszulösen. Das trotz des beträchtlichen Gewichtes. Halt,
gelogen. Der Handguard ist nicht absolut fest und die beiden Hälften verbiegen
sich gegeneinander, wenn man sie hier fest anfasst. Auch vertraue ich der knapp
30 cm langen Schraube nicht so recht, die den Schaft mit der Gearbox verbindet.
Aus Respekt vor der Gearbox und der langen Schraube, rate ich dazu das Gewehr
bevorzugt am Tragegriff zu transportieren und nicht unbedingt am Schaft
herumzuschwenken wie es beim Griffe klopfen nötig sein könnte. Schlimmstenfalls
könnte die Shell der Gearbox zerbrechen, bestenfalls muss man die sich lockernde
Schraube nur nachziehen.
Im abnehmbaren Handgriff ist ein Teil des metallenen Visiers
integriert. Die Verstellmöglichkeiten sind meines Erachtens komfortabel und
ausreichend.
Der Handguard, sitzt zwar fest, aber die
beiden Hälften sind nicht optimal miteinander verbunden, sodass sie aneinander
reiben können.
Markings:
Die Markings sind kaum vorhanden. Ich
muss aber sagen, dass mir dies lieber ist als irgendwelche erfundenen Markings.
Die gibt einem talentierten Künstler die Möglichkeit die Wunschmarkings selber
aufzutragen. Besonders positiv, jedenfalls bei meinem Modell, ist die Tatsache,
das auch die störenden Händlermarkings oder die Gravur des Importeurs fehlen.
Auf der rechten Seite findet man nur die Angaben für SAFE, SEMI und AUTO.
Die selben Markierungen finden man auch auf der linken Seite, beim gut
funktionierenden Feuerwahlhebel.
Nur auf der linken Seite des Laufes finden
man so etwas wie Original Markings. Die Kaliberangabe, softairgemäß 6mm und eine
Angabe zum Drall das Laufes.
Schusstest:
Die Schußstärke ist, nach einer nötigen Reparatur des Nozzle, sehr gut. Die 0,5
werden aufgrund der Drosselung ohne Probleme erreicht. Die Gearbox schafft
leicht mehr. Die Zielgenauigkeit ist nicht die Beste. Die Streunung auf 9 Meter
erzeugt einen Streukreis von etwa 7-8 cm im Durchmesser. Damit sind die kleinen
Platiksoldaten von den 0,2gr BB auf diese Entfernung wenig gefährdet und werden
ziemlich frech. ;) Auch wenn der Abzug fein anspricht, das Visier gut
einstellbar ist und die Schußstärke sehr gut ist, eignet sich die M16 von
JingGong eher zum sprayen. Ein HighCap sollte man also benutzen um die Softair
skirmtauglich zu machen.
Fazit:
Für den Preis bekommt man eine erstklassig verarbeitete Softair. Wer nicht
unbedingt auf eine Vollmetallausführung besteht, ist mit diesem Modell sehr gut
bedient. Für den Sammler eine gute Wahl, da die Version A3 augenscheinlich
ziemlich gut nachgebildet ist. Im Bereich unter 0,5 Joule und bis zu 20
Meter Entfernung gehört die Softair zur Spitzengruppe. Wäre sie zielgenauer,
könnte man auch auf größere Entfernung damit noch etwas bewirken. Daran
kann man zwar selber etwas verbessern, aber dies gehört nicht in das Review.
Pro:
gute Nachbildung
sehr gut verarbeitet
Gutes Gewicht, gute Haptik
Schußstark
ausreichend stabil (wenn man´s nicht übertreibt)
Kontra:
Zielgenauigkeit
fehlende Markings
Fehler werden korrigiert, wenn mich jemand darauf aufmerksam macht