Review Walther P99 von Maruzen

Autor: Tonix (Version 1)
alle Bilder mit dem Handy gemacht!

Vorbild:
 1996 stellte die Firma Walther mit der P99 seine erste in moderner leichtbauweise hergestellte Pistole vor. Der Rahmen ist aus Kunststoff und verhilft der P99 zu einem Gewicht von 605 Gramm (leer). Wie die viel ältere Glock, hat die P99 einen innenliegenden Schlagbolzen. Eine manuelle Sicherung, wie sie bei den meisten Selbstladepistolen üblich ist, ist nicht vorhanden, sondern die Waffe ist im geladenen Zustand sofort schussbereit. Automatische Sicherungen, darunter eine Fallsicherung und der so genannte Anti-Stress-Abzug, sollen eine ungewollte Schussabgabe erschweren. Am bekanntesten dürfte die P99 als Dienstwaffe von James Bond geworden sein. Gesamtlänge: 180 mm, Gesamthöhe: 137 mm, Gesamtbreite: 32 mm, Gewicht: (mit leerem Magazin): 0,605 kg. Kaliber: 9 mm Parabellum und .40 S&W
Mögliche Magazinfüllungen: üblicherweise 15 oder 16 Patronen.




  Hersteller: Maruzen
Importeur: Umarex
Gewicht:  601 und 729 Gramm, kurzes und langes Magazin
(meine scheint ca. 30gr. leichter zu sein als andere getestete)
Länge: ca. 181 mm
Typ: GasBloxBack
HopUp:  HopUp !
Material: ABS und Metallteile
Markings:  originale vorhanden
Magazin: ca. 22 oder 39 Schuss  
Reichweite: ca. 35m, effektiv rund 20 m
Max. Energie: ca. 1,0 Joule
Gekauft bei: EGUN - für ca. 55 Euro / normal ca.180-270 Euro (Preisunterschiede sind gewaltig)



Lieferumfang
Im Lieferumfang ist die Pistole mit einem Magazin enthalten, ein Ladetool, eine Anleitung und ein kleiner Inbusschlüssel. Als Zubehör habe ich mir ein langes Magazin besorgt, das gleich mit getestet wird.




Handhabung:

Bevor man mit der Softair schiesen kann, sind einige Vorbereitungen zu treffen. Angefangen damit, das richtige Gas zum befüllen des Magazins auszusuchen. Empfohlen wir das Abby Predator Ultra Gas. Zu schwach ist meiner Meinung nach das Abby Predator Gun Gas. Ich benutze allerdings gerne Green Gas und hatte bisher keine Probleme damit. Bis auf den Geruch. ;). Das Magazin wird durch ein Ventil am Boden des Magazins befüllt. Neulinge sollten dabei darauf achten die Gasflasche immer mit dem Kopf nach unten zu halten, ansonsten wird das Magazin nicht richtig gefüllt. Von Vorteil ist ein Kunststoffadapter, dann geht beim befüllen kein Gas verloren.



Dann muss man das Magazin mit BB befüllen.
Das Magazin lässt sich mit einem am Abzugsbügel, beidseitig zugänglichen Hebel, entriegeln. Die Feder des beiliegenden Magazin ist sehr stark und man muss beträchtliche Kraft aufwenden um die BB einzeln zu laden. Einen Knopf, zum herunterdrücken der Feder, sucht man vergebens. Mit dem beiliegenden Ladetool und einer stabilen Stange geht das einfacher. Auch das längere Gasmagazin habe ich mit Green Gas befüllt, genauso wie das kleine über ein Ventil, am Boden des Magazins. Das Laden mit BB geht hier einfacher, denn die Feder ist hier nicht so störrisch. Nun kann man das Magazin einstecken. Beide Magazine rasten gut ein haben aber zu viel seitliches Spiel. Auch hier behelfe ich mir wieder mit dem Anbringen von Klebestreifen im Inneren des Magazinschachtes. Dies hat den Vorteil, dass man die Manipulation nicht sehen kann und bei jedem Magazin in gleicher Weise hilft.



Vor dem ersten Schuß sollte man den Schlitten manuell repetieren. Denn erst durch den Rücklauf des Verschlusses wird eine BB geladen. Vergisst man dies, wird beim erstmaligen betätigen des Abzugs keine BB verschossen. Das ist nicht schlimm, sollte man aber wissen.

Der Abzug ist leichtgängig und funktioniert ohne Probleme. Ist das Magazin leergeschossen, bleibt der Schlitten in der hinteren Stellung stehen. Mit dem Schlittenfanghebel kann man den Schlitten dann wieder geräuschvoll in die Ausgangsstellung zurückschnellen lassen. Der Blowbackeffekt ist stark, aber just for the Show.



Die echte P99 verfügt über einen DoubleAction/SingleAction-Abzug und der  Anti-Stress Funktion. Die Maruzen kopiert diese Funktion sehr genau. Die Anti-Stress Funktion soll durch einen längeren Abzugsweg, beim ersten Schuss, ein versehentliches Auslösen der Waffe verhindern. Für jeden weiteren Schuss ist der Abzugsweg kürzer, aber nicht leichter, um so gleichmäßige und schnelle Schußfolgen zu ermöglichen.



 Da nach jedem Schuss die Softair automatisch gespannt ist, wird ein Vorrichtung benötigt um diese wieder zu sichern. Entspannt wird die Softair durch betätigen des Daumengroßen Knopfes auf der Oberseite des Schlittens, links vor der Kimme. Mit einem markanten Geräusch entspannt die P99 und der Stift verschwindet im Inneren des Schlittens. Die Kimme ist mithilfe des beiliegenden kleinen Imbusschlüssel seitlich verstellbar. Das Viser und auch die Dreipunktmarkierung sind sehr gut nachgebildet.
 


Direkt vor dem Abzug befindet sich eine Rechteckiger Block. Diesen muss man nach unten ziehen, bevor man den Schlitten zum zerlegen nach vorne abziehen kann. Dieser Block erfüllt bei der Softair aber noch eine weiere Funktion. Im Gegensatz zum Original, die über keine manuelle Sicherung verfügt, kann man hiermit die Waffe sichern. Drückt man den Block von rechts nach links, sodass er etwa 1,4 mm heraussteht, dann blockiert man damit den Abzug und die P99 ist damit gesichert. 



Verarbeitung:

Natürlich ist die Verarbeitung ist bei der Maruzen gut. Der Schlitten ist zwar nicht aus Metall, sieht aber sehr danach aus. Gut nachgeahmt wurde auch der Rohrrücklauf mit dem vorbildgerechten Abknicken des Laufes. (siehe Bild unten). Der Hülsenauswurf gibt beim repetieren sehr schön den Blick auf das Innere der Softair frei. Der Schlitten wackelt etwas, klappert aber nicht.

 




Markings:
Die Markings sind sehr  gut gelungen und orientieren weitgehend am Vorbild. Aber trotz Lizenz sind nicht alle enthalten. Die bekannte Walther Schleife und die Modellbezeichnung P99 ist auf der linken Seite des Schlittens eingeprägt. Auch die Herkunftsbezeichnung über dem Abzug fehlt nicht.



Auf der rechten Seite des Rahmens befinden sich, wie beim Vorbild, die üblichen Hinweise zur Produkthaftung und passend zur Softair, ein "Made in Japan". Vorne auf dem Schliten befindet sich noch der Lizenzhinweis
"Licensed Trademark of
Carl Walther GmbH Germany
JASG 6mm Maruzen
"
Auf dem Hülsenauswurf, wo beim Original meist Abnahmestempel, Kaliberangabe und Waltherschleife angebracht sind, prangt das, nur in Deutschland so wichtige "F". Unterhalb des Hülsenauswurf erkennt man auch noch eine Seriennummer. MH010060. Diese ist nicht identisch mit der Nummer die sich auf der Hinterseite des Rahmens befindet. Diese lautet nämlich 001007. Nicht Nummerngleich.... Tztztz



Auch auf der Unterseite des Magazins wurde die Waltherschleife und Modellbezeichnung nicht vergessen.




Schusstest:

Auf die Schußstärke entspricht den Vorgaben des Herstellers. Mit GreenGas ziemlich sicher 1 Joule. Mit dem langen Magazin habe ich leider Pech gehabt. Benutze ich das Magazin, dann repetiert der Schitten nicht. Repetiere ich manuell, dann ist die Schußleistung geringer als mit dem Original Magazin. In diesem unfreiwilligen SingleAction Modus ist die Treffergenauigkeit aber trotzdem gut. Auf 5 Meter trifft man gut einen Kreis von 3 cm Durchmesser. (Aufgelegt) Auf 9m reicht die Schußstärke nicht mehr aus um die Zielscheibe zuverlässig zu markieren (lochen). Also schnell das Magazin gewechselt und mit dem kleinen Magazin den Test wiederholt. Jetzt repetiert der Schlitten so wie es sein soll. Halt, ich würde es gerne verschweigen, aber wenn ich das Magazin "ungeschickt" berühre, dann repetiert der Schlitten nicht immer vollständig. Hier wäre es aber Zeit zu erwähnen, das meine P99 schon ziemlich in die Jahre gekommen ist. Sie ist meine erste Blowback und sie mußte doch ziemlich leiden, bis ich die Wünsche und Anforderungen meiner GBB kennengelernt hatte. Der Kontakt zwischen Magazin und Schlitten ist im hohen Alter nicht mehr optimal, sodass zwischen den sich berührenden Dichtungen der Druck verloren geht. Kennt man das Problem, fasst mit der zweiten Hand unterstützend die Schießhand am Griff, vermeidet man Störungen am Magazin. Jetzt kann man schnell und sicher gute Trefferbilder erzeugen. Auch bei 9 Meter Entfernung kann man die  Zielscheibe sicher lochen. Die Treffer liegen alle im Bereich von 4-5 cm um das Ziel. Mit 0,2 gr BB und mit aufgelegtem Unterarm.
 


Fazit:

Die P99 ist meine erste Softair und ich habe nicht nur Gassorten mit ihr getestet. Ich besitze sie jetzt schon 2 Jahre und habe, in Ermangelung einer vollständigen Anleitung, einige Anfängerfehler, beispielsweise beim befüllen, gemacht. Seit etwa 1 Jahr lag sie nun unbenutzt in der Vitrine und konnte sich so vor meinen aufdringlichen Zugriffen erholen. Wegen diesem Review wurde sie aber nochmal gefordert. Bis auf das empfindliche Verhalten des Magazins, funktioniert die P99 noch anstandslos. Der Geruchssinn meldet einen leichten Gasverlust am Einlassventil. Trotzdem ist ein Gas gefülltes Magazin auch nach einer Woche noch einsatzbereit. Mir wäre sie als Backup etwas zu stark. Auf jedenfall eine tolle Softair zum Plinking. Für AIPSC scheint sie mir nicht stark genug zu sein um Kippziele zuverlässig zu Fall zu bringen. Als Sammler bin ich von der P99 allerdings begeistert. Zwar hat die Begeisterung mit der Zeit etwas nachgelassen, aber eine bessere P99 findet man nicht. Hmmm, das neue Modell soll ja auch ganz gut sein?


 Pro:
gute Nachbildung
sehr gut verarbeitet
Gutes Gewicht, gute Haptik
Magazinvarianten
Zubehör (zu Arnies Airsoft)
Zielgenau


 Kontra:
Der Preis


Anleitung
Download bei FunGun



Anhang

Das Magazin der P99 in Einzelteilen






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